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Feuerrot leuchtet Deutschland auf der interaktiven Karte auf, die die aktuellen Corona-Fallzahlen anzeigt. Wir alle wissen, was das für uns bedeutet: ein zweiter Lockdown. CAZ-Reporterin Leonore Winkler hat Kommilitoninnen gefragt, was sie dieses Mal anders machen. Und so kommen wir da jetzt durch …

„Der Hauptunterschied ist, dass man diesmal weiß, dass es auch irgendwann wieder vorbei ist“, sagt Juliane Flade, Germanistikstudentin an der TU. Für sie ist dieser Lockdown deutlich angenehmer, weil ihre beiden Kinder dieses Mal noch in den Kindergarten und in die Schule gehen können. Gelernt habe Juliane, dass es auch wichtig ist, sich bewusst schöne Dinge vorzunehmen – etwa gemeinsam zu kochen, Filme zu schauen, die Kinder zu verkleiden oder mit ihnen Verstecke zu bauen. Für die Uni hat sie auch einen Tipp: Sie setzt sich feste Arbeitszeiten. Damit gelinge die Home-Office-Zeit.

Kein echter Lockdown?

Anders ergeht es Emily Richter, einer ehemaligen Lehramtsstudentin. Sie arbeite nun an der Schule und ist überzeugt, dass man bei den aktuellen Maßnahmen gar nicht von einem Lockdown sprechen könne, der Begriff sei ein Witz. Schließlich würden nicht sämtliche Einrichtungen geschlossen und bis zu zehn Leute dürften sich ja noch treffen (sofern sie aus nicht mehr als zwei Haushalten stammen, Anmerkung der Redaktion).

Bockdown statt Lockdown

Mit Humor begegnet eine bunt gemischte WG aus Studierenden den neuen Regeln. „Wir nennen es Bockdown – weil wir keinen Bock mehr haben“, sagt Psychologiestudentin Mary-Ann Jacoby lachend. Sie hätten in der WG schon Rituale entwickelt und würden viel gemeinsam essen und neue Rezepte ausprobieren. Rituale hat auch Letizia Tschetsche, die ebenfalls Psychologie studiert, für sich entdeckt. Eine feste Routine hilft ihr, einen geregelten Alltag beizubehalten. „Ich finde es unheimlich wichtig, einen ausgearbeiteten Plan zu haben.“ Das heißt: Wecker stellen, Klamotten anziehen (Jogginghose und Leggings zählen nicht!), Bett machen und zu einer gesetzten Uhrzeit am Laptop sitzen, um Vorlesungen und Seminare durchzuarbeiten – auch, wenn es sich um Aufzeichnungen handelt.

Wichtig: Uni-Gefühl beibehalten

Auch Online-Lerngruppen mit anderen Studierenden seien zu diesen Zeiten sehr hilfreich: „Es werden so viele Links geteilt, ob Zoom, Opal oder BigBlueButton“, sagt sie, „da hilft es, zusammen den Durchblick zu behalten“. Plus: Der Austausch tut gut. Sie empfiehlt, sich mit ausgewählten Kommilitoninnen und Kommilitonen zusammenzusetzen, damit das Uni-Gefühl nicht verlorengeht. Wichtig ist ihr: „Nicht nur für die Uni leben!“

Neue Hobbys entdecken

Das finde ich auch. Neben meiner Aktivität als Hobbygärtnerin für eine stetig wachsende Pflanzenzahl habe ich begonnen, auf Duolingo Indonesisch zu lernen, selbstbewusst die immer gleichen Akkorde auf der Gitarre zu spielen (sehr zum Leid der WG) und Mitmenschen nach Tipps für ihre Lockdown-Aktivitäten zu fragen. So ist dieser Artikel entstanden. Und so kommen wir da jetzt durch. #Gemeinsam

Du suchst gute Lektüre für die Lockdown-Zeit? Schau doch mal in die aktuelle CAZ rein.

Text: Leonore Winkler

Bildquellen

  • junge Frau mit Weihnachtssocken auf dem Sofa: tookapic/Pixabay
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