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Auch wenn sich das Leben momentan eher vor dem Laptop als auf dem Campus abspielt, heißt das nicht, dass dort nichts mehr los ist. Wer die Augen offen hält, kann eine üppige Artenvielfalt auf dem Campus beobachten. CAZ hat sich beim Projekt „Nachhaltiger Campus“ der TU Dresden umgehört, was die Uni für Wildtiere tut.

Logischerweise finden sich die meisten Tiere auf den größeren Grünflächen am Campus, zum Beispiel hinter dem Institut für Biologie oder am Andreas-Schubert-Bau. Die Gruppe Umweltschutz erhält hier regelmäßig Meldung über die Sichtung von größeren Säugetieren wie etwa Hasen oder sogar Füchsen. Die Hecken und Bäume auf dem Gelände bieten Vögeln natürlichen Unterschlupf. Aber auch die Uni selbst habe Nistplätze eingerichtet, wie Ulrike Seiler, die Projektkoordinatorin des Projekts „Nachhaltiger Campus“, erklärt.

TU-Gebäude sind beliebte Nistplätze

Und das nicht nur an Bäumen: Im Mittelturm des Fritz-Förster-Baus entstand im Zuge von Bauarbeiten ein Nistkasten für Turmfalken, der im letzten Jahr bereits die Kinderstube für mehrere Jungvögel war. Auch im Turm des Georg-Schumann-Baus wachsen regelmäßig Falkenküken heran. Bei der bevorstehenden Sanierung des Beyer-Baus sollen bestehende Brutstätten erhalten bleiben; vielleicht werden sogar zusätzliche Nistplätze geschaffen. Durch die Baumpatenschaften an der TU kommen weitere Orte hinzu, an denen sich heimische Vögel wohlfühlen.

Schmetterlingswiesen und Insektenhotels

In die Hecken und Sträucher zieht es die Vögel aber auch wegen der Insekten, die sich dort tummeln, ebenso wie die Igel, die ebenfalls regelmäßig gesichtet werden. Um den Insekten und damit auch ihren Jägern noch bessere Bedingungen zu bieten, wurden auf dem Campus 2018 Schmetterlingswiesen eingerichtet. In diesem Jahr kam ein Insektenhotel hinzu. Diesen Monat startet die „Campus Arteninventur“, bei der eine Gruppe Freiwilliger unter Anleitung von Biologiestudentin Nicole Rüsing die Artenvielfalt auf den Schmetterlingswiesen regelmäßig dokumentiert.

Meldung machen über verletzte Vögel

Außerdem sollen größere Glasflächen an der Uni beklebt werden, erklärt Seiler, denn hier komme es immer wieder zu Vogelschlag. In Tharandt wurden bereits Probeklebungen vorgenommen, um den Effekt und die Haltbarkeit der Aufkleber zu testen. An dieser Stelle sei die Gruppe Umweltschutz besonders auf Mithilfe von Studierenden angewiesen. Wer verletzte Vögel auf dem Campus findet, solle sich melden, so Seiler. Aber auch sonst freut sich die Initiative über Meldungen, welche Tiere wo auf dem Gelände erspäht wurden, ebenso wie über Anregungen aus der Studierendenschaft. Die kommen etwa von der studentischen Umweltinitiative tuuwi. Ulrike Seiler hebt sie als wichtigen Unterstützer und Ideenstifter der Gruppe Umweltschutz hervor. Interessierte Studierende können sich auch an Nicole Rüsings Arteninventur beteiligen.

Artenvielfalt auf dem Campus erhalten

Aber auch alle, die nicht unter die Hobbyzoologen gehen wollen, können ihren Beitrag zum Artenschutz am Campus leisten. Indem man die Tiere nicht unnötig störe, keine Abfälle auf den Grünflächen oder in Hecken und Sträuchern hinterlasse und die Schmetterlingswiesen nicht als Picknickplatz missbrauche, sei schon viel gewonnen, sagt Ulrike Seiler.

Weitere Infos bekommst du auch unter umweltschutz@tu-dresden.de

Text: Carolin Lange

Bildquellen

  • Biene am TUD-Campus: Ute Nitzsche/Archiv
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