Vom 8. Oktober bis zum 1. November können im Palais im Großen Garten historische Kostüme und abstrakte Gewänder bestaunt werden. Der Studiengang Kostümgestaltung der Dresdner Kunsthochschule stellt seine diesjährigen Abschlussarbeiten vor.
Was wäre eigentlich das Theater, aber auch Film und Fernsehen ohne all die aufwändigen und durchdachten Kostüme, die dem Charakter Leben verleihen? Zur Herstellung werden Fachkräfte benötigt, die im Studiengang Kostümgestaltung der Hochschule für Bildende Künste in Dresden auf solch anspruchsvolle Aufgaben vorbereitet werden.
In Deutschland einzigartig
Christina Sieber hat sich für diesen Weg entschieden und organisiert als Bestandteil des Abschlussjahrgangs die zwölfte Jahresausstellung des Studiengangs unter dem Motto ,,Zeitsprünge XII“. Sie selbst wurde bei einem Praktikum der Schneiderlehre hellhörig. Mit ihrer Maßschneiderausbildung erfüllte sie die Voraussetzungen, um an dem deutschlandweit einmaligen und international angesehenen Studiengang teilzunehmen.
Praxisnahes Studium
Die Ansprüche der Dozenten sind hoch und das Studium ist zeitintensiv, aber Christina bereut ihre damalige Entscheidung keineswegs. „Die Dozenten sind erfahren und wissen, wovon sie reden. Das Studium ist praxisnah und bereitet perfekt auf die Arbeitswelt vor. Aber vor allem möchte ich meine Kommilitonen nicht missen. Wir haben uns vier Jahre lang unterstützt und inspiriert“, schwärmt sie.
Absurde Modetrends
Durch den vielschichtigen Aufbau des Studiums werden die Studenten über die handwerklichen Fähigkeiten hinaus auf das Berufsleben vorbereitet. Auch die kognitive Weiterbildung hat eine hohe Priorität. Sie umfasst von Theatergeschichte über Kunstgeschichte und Philosophie bis hin zu Farblehre und Kostüminterpretation ein weites Spektrum. Innerhalb des Studiums entstehen kreative, außergewöhnliche, lustige und beeindruckende Kostüme. Einmal im Jahr werden sie für jeden frei zugänglich ausgestellt. Christina spricht im Namen ihres Studienganges: „Es lohnt sich zu kommen. Es wird viele verwundern, was es in der Vergangenheit für absurde Modetrends gab und wie realitätsgetreu Gewänder historischer Personen nachgearbeitet werden können.“
Kuriose Interpretationen
Die Ausstellung ist nicht nur informativ, sondern stellenweise auch lustig. Besucher können sich auf kuriose Interpretationen der eigentlich niedlichen Putten freuen. Das Palais im Großen Garten öffnet seine Türen mittwochs und donnerstags jeweils von 14 bis 17 Uhr sowie Freitag bis Sonntag von 11 bis 17 Uhr. Der gesamte Studiengang würde sich freuen, wenn die mühevoll erstellten Arbeiten mit ein paar interessierten Besuchern belohnt werden würden.
Text und Foto: Lucy Lehmann
Bildquellen
- Plakat Jahresausstellung Kostümgestaltung: Lucy Lehmann