Wenn du während deines Studiums schon mal die staatliche Finanzspritze beantragt hast, kommt dir das bestimmt bekannt vor: Der Antrag geht zurück, weil du beim Ausfüllen irgendwas übersehen hast. Doch jetzt ist Schluss mit nervigen BAföG-Formularen. Design-Student Matthias Abels hat neue entworfen, die in diesem Wintersemester erstmals zum Einsatz kommen.
Das Deutsche Studentenwerk (DSW) stellt in einem neuen BAföG-Erklär-Video die umgestalteten Formblätter für die BAföG-Antragstellung vor. Der 30-Sekunden-Clip erläutert die wichtigsten Änderungen der überarbeiteten Formulare. Durch eine farbliche Dreiteilung ist jetzt schnell zu erkennen, wer die jeweiligen Passagen ausfüllen muss: Blaue Abschnitte müssen die antragstellenden Studierenden selbst bearbeiten, rote Abschnitte die Eltern oder Eheleute und gelbe Abschnitte die Hochschule. In einer neu eingeführten Spalte am rechten Rand der Formulare findest du zudem Erklärungen und Hinweise zum Ausfüllen.
Sechs Semester Antragsfrust
Der Anstoß und die Umsetzung der Neugestaltung kamen vom Design-Studenten Matthias Abels aus Mainz. Der 31-Jährige hat während seines Kommunikationsdesign-Studiums an der Hochschule Mainz selbst BAföG empfangen und sich dabei häufig über die in seinen Augen sehr unübersichtlichen Formulare geärgert. In sechs Semestern Studium hatte er es nicht ein einziges Mal geschafft, eine Zahlungsbewilligung ohne vorheriges Nachreichen von Informationen zu bekommen.
Schluss mit nervigen BAföG-Formularen
Im Verlauf seines Studiums beschäftigte sich Matthias Abels mit Schweizer Design und dessen sehr strukturierte Art, Informationen sachlich und verständlich zu vermitteln. In seiner Bachelorthesis griff er das Thema auf und versuchte diese Strukturiertheit auf die bestehenden BAföG-Formulare anzuwenden. Das Ergebnis war so gelungen, dass Abels auf Anraten seiner Professoren seine Abschlussarbeit unaufgefordert ans Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) schickte. Dort lud man ihn zu einem Workshop zur Umgestaltung der Formulare ein und er präsentierte seine Arbeit, die auf so viel Anklang stieß, dass ein Konzept umgesetzt wurde.
Wichtig: übersichtlich und strukturiert
Seine Absichten bei der Neugestaltung beschreibt Matthias Abels so: „Die Vereinfachung der Antragstellung stand für mich klar im Vordergrund. Das geht nur mit klaren Strukturen und Übersichtlichkeit. Rund 680.000 BAföG-Anträge im Jahr und alle in meinem Design – das macht mich sehr stolz! Es bedeutet mir viel, dass meine Bachelorarbeit kein Konzept bleibt und nun Anwendung findet. Ich hoffe, damit vielen Studenten zu helfen, indem ich ihnen den bürokratischen Hürdenlauf bei der Antragstellung vereinfache.“
Text: PR
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- junger Mann wundert sich: Sammy Williams@Pixabay