Feuerwerk, Langos und 1000 Zettel – Kurztrip nach Budapest

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Die Hauptstadt von Ungarn hat viel zu bieten. Wer auf Sightseeing und trendige Szeneläden steht, sollte wie CAZ-Reporterin Jennifer Georgi schnell einen Kurztrip nach Budapest buchen.

Silvester – für mich das Highlight des Jahres – wollte ich 2018 mal außerhalb Deutschlands verbringen. So habe ich mit Freunden beschlossen, die Tage über den Jahreswechsel bei einem Kurztrip in der ungarischen Hauptstadt Budapest zu verbringen. Neben all den wundervollen Erzählungen und Empfehlungen meiner Freunde habe ich mich vor allem auf das große offizielle Feuerwerk gefreut, das die Stadt zum Jahreswechsel organisiert. Ein wahres Spektakel, wie man es aus London oder Sydney kennt – so hatte ich zumindest aus einigen Fotos, Videos und Internetartikeln geschlossen. Doch es kam anders als erwartet.

Großes Feuerwerk? Leider Fehlanzeige

Die meisten Budapester halten vom offiziellen Feuerwerksverbot nicht allzu viel, wie wir feststellen mussten. So konnte man, da sie im Supermarkt nicht erhältlich sind, überall am Straßenrand von zwielichtigen Personen „heimlich“ Feuerwerkskörper kaufen. Und dann wird trotzdem überall geknallt und mit Alkohol angestoßen, was in der Öffentlichkeit eigentlich ebenso verboten ist. Dafür aber findet das offizielle Feuerwerk der Stadt nicht an Silvester, sondern 20. August, dem Nationalfeiertag Ungarns, statt, wie wir im Nachhinein erfuhren. Doch wir waren nicht die Einzigen, die sich extra eine Stunde vorher zu einem tollen Aussichtspunkt aufgemacht haben, um dann Punkt Mitternacht vergeblich aufs große Feuerwerk zu warten.

Langos mit ganz fett Käse

Abgesehen davon war es trotzdem ein großartiges Erlebnis. So ist es in Budapest an Silvester Brauch, sich mit Masken, Perücken und vor allem mit Tröten auszustatten. Die ganze Stadt ist auf den Beinen und wandelt lärmend und lachend durch die Straßen. Überall sind noch die wunderschönen Weihnachtsmärkte geöffnet und verkaufen Glühwein und andere Spezialitäten. Dort ist ein absolutes Muss ein Langos, der so dick mit Käse und Sauerrahmen versehen wird, das es eine wahre Freude ist. Auch an Gulasch und Baumkuchen kommt man schwer vorbei. Aber auch für Nicht-Fleischesser bietet die Stadt so einiges. Zu meiner Freude gab es zahlreiche tolle vegetarische Bistros, wo man für wenig Geld frisch und unfassbar gut essen kann. Napfényes Étterem és Cukrászda, das wohl beste vegane Restaurant in Budapest, ist auf alle Fälle einen Abstecher wert.

Ab ins Szeneviertel

Man kann sich auch die Zeit herrlich in Bars vertreiben. Wir haben zum Beispiel die Szimpla Kértdie, die größte Ruinenbar der Stadt, besucht. Sie ist im jüdischen Viertel, das als Szeneviertel unserer Dresdner Neustadt nahekommt. In dem lange Zeit leerstehenden Gebäude ist ein wahres Wunderland entstanden, voll uriger liebevoller Dekoration aus lauter altem Krams.

Eine Bar mit 1000 Zetteln

Ein absolut sehenswerter Ort, an dem man das berüchtigte Kraftbier, aber auch Wein kosten kann, ist die „1000 Notes Bar“. Wie der Name schon sagt, findest du hier mindestens 1000 kleine Zettel an den Wänden, beschrieben mit Sprüchen und Liebeserklärungen. Die Bar hat dadurch ein einzigartiges und sehr gemütliches Flair. Du solltest nur besser nicht in den Abendstunden dorthin gehen, denn dann steht meist eine Schlange vor der Tür.

Und nach dem Nachtleben? Entspannung!

Wenn du lieber entspannen willst, dann ist ein Besuch im Szechenyi Thermalbad zu empfehlen. Als wir es nach dem turbulenten Silvesterabend besuchten, war es zwar total überfüllt und vom Preis her auch nicht ganz günstig, doch es hat sich gelohnt! Das Bad bietet 15 beheizte Becken, drinnen und draußen, zahlreiche Saunen und ist ein wahrer Augenschmaus, sodass man gar nicht weiß, ob man im Museum oder im Bad ist.

Sehenswert zu jeder Jahreszeit

Doch auch sonst bietet die Budapest so viel, dass ein paar Tage kaum ausreichen, um alles zu erkunden. Vor allem im Sommer lohnt sich ein Besuch, da die Stadt auch eine grüne Seele, die Margareteninsel, tolle Parks und einen der ältesten Zoos Europas zu bieten hat. Aber auch im Winter ist Budapest sehenswert, da die großen Gebäude wie das Parlament, Kirchen, Burgen und Schlösser wunderschön beleuchtet sind, ebenso wie die vielen liebevoll gestalteten Weihnachtsmärkte. Wenn dich also mal wieder das Fernweh packt, mach dich auf nach Budapest und lass dich verzaubern.  

Text: Jennifer Georgi
Foto: privat

Bildquellen

  • Budapest: privat/Jennifer Georgi
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